
Ein Beitrag von Thomas Röhrßen
Es war mir eine große Freude am Medical Leadership Meeting (15. Februar 2025) in Reutlingen teilzunehmen und dies zu moderieren: interessante Impulse, spannende Diskussionen und Networking an einem besonderen Ort!
Herzlichen Dank an die Tübingen School of Surgery der Eberahrd Karls Universität Tübingen und den Konvent der Leitenden Krankenhauschirurginnen und -chirurgen (https://konvent-krankenhauschirurgen.de), die diese Veranstaltung ausrichteten.

Prof. Dr. André Mihaljevic M.Sc. M.Sc. MME MBA (Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-chirurgie des Universitätsklinikums Tübingen) moderierte eine Diskussion zur Umsetzung der zentralen Kriterien zur Versorgungsqualität (sicher, wirksam, zeitgerecht, effizient, gerecht, patientenorientiert) des IQTIG - Institut für Qualität udn Transparenz im Gesundheitswesen.
Hieraus ergab sich ein interessanter Austausch zur Struktur und Dynamik von M&M-Konferenzen.

Mihaljevic zeigte weiter am Beispiel seiner Klinik auf, wie es gelingen kann, verschiedene Angebote und Versorgungsstufen (universitäre Maximalversorgung, Grund- und Regelversorgung, Ambulanzzentrum etc.) in einem regionalen Gesundheitsnetzwerk trägerübergreifend mit Win-Win-Effekt für alle zu integrieren und zu steuern.

Prof. Dr. Ludger Staib zeigte in seinem Input Herausforderungen, Chancen, Risiken und mögliche Krisen in der Chefarztrolle auf und verband diese Erkenntnisse anschaulich mit einem ganz persönlichen Erfahrungsbericht.
Im Mittelpunkt der Diskussion: Sinnstiftung und Motivation in der Chefarztrolle, die Zusammenarbeit zwischen Chefarzt und Geschäftsführung, Gestaltungschancen und Fallstricke des Chefarztvertrags.

Prof. (Saitama Med. Univ.) Dr. Dietmar Stephan vermittelte in seinem Vortrag einen tiefen Einblick in die komplexe und bürokratische Struktur der neuen Abrechnungssysteme in der Verzahnung von Landeskrankenhausplanung und neuer Krankenhausreform.
Im zweiten Teil seines Vortrags stellte er die Gestaltung eines ambulanten Hernien-Service-Zentrums in Südwestfalen vor. Er präsentierte die entsprechende Deckungsbeitragsrechnung mit unterschiedlichen Gestaltungsvarianten in diesem zukunftsweisenden medizinischen Angebot.

Abschließend durfte ich darstellen, welche Bedeutung die persönliche Markenbildung für Chefärzte hat und wie sie mit dem Employer Branding verbunden wird. Hierzu zwei Kernbotschaften:
1. Für die Gewinnung und Bindung junger Ärztinnen und Ärzte ist die Arbeitgebermarke des Krankenhauses nicht so bedeutsam wie die spezifische Arbeitgeber-Marke der Klinik, die es anhand definierter Kriterien zu analysieren und zu entwickeln gilt (Leistungsportfolio, Weiterbildungskonzept, persönliche Förderung, Führungsstil des Chefarztes, Teamklima etc.).
2. Viele Chefärzte verlassen sich bei der Personalsuche immer noch zu sehr auf "ihre" Personalabteilung, das Deutsche Ärzteblatt oder einschlägige Stellenbörsen. Der Fachkräftemangel fordert allerdings eine proaktive Suchstrategie (Active Sourcing) in persönlichen und digitalen Netzwerken:

(Röhrßen 2025/ © Adobe Stock)
Vielen Dank an alle Referenten und Teilnehmer für den spannenden Austausch im MEDICAL LEADERSHIP MEETING 2025.

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